Philosophie des verbotenen Wissens : Friedrich Nietsche und die schwarzen Seiten des Denkens

Liessmann, Konrad Paul, 2000
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Medienart Buch
ISBN 978-3-552-04980-2
Verfasser Liessmann, Konrad Paul Wikipedia
Systematik 10 - Philosophie
Schlagworte Philosophie
Verlag Zsolnay
Ort Darmstadt
Jahr 2000
Umfang 381 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Konrad Paul Liessmann
Annotation "Einer informationsseligen Zivilisation muß der Gedanke an ein verbotenes Wissen allerdings abstrus erscheinen. Spätestens seit der digitalen Medienrevolution gilt die weltweite Verfügbarkeit allen Wissens, die vollkommene Transparenz und Zugänglichkeit des Wissens nicht einmal mehr als Ideal, sondern als Realität." Der Begriff und die Erfahrung eines verborgenen Wissen sind daher allererst plausibel zu argumentieren: "Je mehr heute von wissen die Rede ist, desto mehr ist ein Wissen über dieses Wissen verpönt. Zur Zeit genügt es schon, den Versprechungen der medial verordneten Euphorie mit theoretischer Neugier und distanzierter Gelassenheit zu begegnen, um als Kulturpessimist denunziert zu werden." Der Wiener Philosophieprofessor Konrad Paul Liessmann bezieht seinen Buchtitel von Friedrich Nietzsche, der kurz vor seinem geistigen Zusammenbruch eine "Philosophie des verbotenen Wissens" verfassen wollte, um darin der europäischen Kultur mit ihren platonisch orientierten Werten des Wahren, Guten und Schönen einen Spiegel vorzuhalten, so, dass der in ihr verborgene Wille zur Lüge, zur Hässlichkeit und Destruktivität sichtbar werden würde. In Liessmanns Nietzsche-Interpretation wird deutlich, dass der "Umwerter aller Werte" verbotene Wahrheiten des europäischen Denkens über seine Schattenseiten ans Licht bringen wollte. Der Autor vermeidet die üblichen biografischen und kulturgeschichtlichen Deutungszugänge zu Nietzsche, vielmehr konfrontiert und verschärft er Nietzsches Denken mit den gegenwärtigen Diskursen der Wahrheit, Moral und Macht und schreibt damit ein Buch, das über Nietzsche hinaus eine die Fundamente der europäischen Kultur betreffende und in Frage stellende Reflexion darbietet: "Es war vielleicht eine der stärksten Thesen von Friedrich Nietzsche, dass jede Gesellschaft ihre Wurzeln, ihre tatsächlichen Motive und Beweggründe verleugnen muß, um lebensfähig und erfolgreich zu sein. Es ist nicht gut, zuviel von sich zu wissen, wenn man, wie die Zauberworte der Gegenwart lauten, flexibel und effizient bleiben will." Johannes Vorlaufer *Sz* April 2001

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