Ein fetter Fang im langweiligsten Kaff der Welt

Gwynne, Phillip, 2006
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7941-8027-1
Verfasser Gwynne, Phillip Wikipedia
Beteiligte Personen Rothfuss, Ilse Wikipedia
Systematik 833 - Ab 12
Schlagworte Australien, Familie, Vater, Abenteuer
Verlag Sauerländer
Ort Düsseldorf
Jahr 2006
Umfang 279 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Phillip Gwynne
Annotation (ab 12) Rezension: Ein Mulloway ist nicht irgendein Fisch. Er ist, wie sein Name in der Sprache der Aboriginees bedeutet, "der Größte". Ein Mythos. Und Hunter Vettori, der ihn jagt, ist nicht irgendein Junge. Seit sein Vater beim Felsenfischen spurlos verschwunden ist, ist seine Welt aus den Fugen geraten. Eine Welt, die sich im Minimalradius der australischen Kleinstadt Dogleg Bay abspielt: am Campingplatz, den nun seine Mutter führen muss, auf der verkommenen Mole, an der er Tag für Tag seiner Leidenschaft nachgeht. Fischen ist für ihn nicht Hobby oder Sport, sondern Lebenssinn, das Buch "Der perfekte Angler" für ihn die Bibel. Begleitet wird Hunter auf seiner Jagd nach dem Mulloway von den anderen "Molenratten". Von den Zwillingen Storm und Jasmin, den "Fotokopien", wie er sie nennt, zwei außergewöhnlichen Mädchen, die ihm nicht nur seinen ersten Zungenkuss, sondern auch seine erste große Enttäuschung in Liebesdingen bescheren. Von Miracle, dessen hauptsächliches Interesse ungeachtet seiner Jugend darin liegt, Geld zu verdienen. Und von den Erwachsenen, die diesen Roman bevölkern, jeder und jede einzelne von ihnen eine unverwechselbare und faszinierende Persönlichkeit. "Ein fetter Fang" ist eine herausragende Hommage an die Individualität, an die Bedeutung und Berechtigung von Wünschen und Zielen. Hunters Jagd nach dem Mulloway ist Synonym und Metapher für seine Suche nach dem verschwundenen Vater. Dessen Tod er endlich akzeptieren kann, als er den Fisch in einem grandiosen Finale fängt - und wieder freilässt. Ein Roman, der mit Emotionen voll gepackt ist. Dass dies so ganz und gar unprätentiös und unpeinlich gelingt, liegt vor allem an der trockenen Ironie des Ich-Erzählers, der das Geschehen mit einem Witz und einer Bissigkeit kommentiert, die weit über die Reflexionsebene und die verbale Ausdrucksfähigkeit eines realen durchschnittlichen 13-Jährigen hinausgehen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auch die Leistung der Übersetzerin zu würdigen, die sich mit nationalem Jugendslang und vielen Anspielungen auf australische Lebensbedingungen konfrontiert sah - bei denen sie sich nur mit Fußnoten aus der Affäre ziehen konnte. *ag* Karin Haller

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