Kein Hundeleben für Bartholomé

Kooij, Rachel van, 2003
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7026-5753-6
Verfasser Kooij, Rachel van Wikipedia
Systematik 833 - Ab 12
Schlagworte Spanien, Außenseiter, Behinderung, Jahrhundert, Selbstfindung
Verlag Jungbrunnen
Ort Wien
Jahr 2003
Umfang 175 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Rachel von Kooij
Annotation Annotation: Mit unerschütterlicher Willenskraft gelingt es einem körperbehinderten Zehnjährigen im Spanien des 17. Jahrhunderts eine menschenwürdige Existenz zu erringen. Rezension: Bartolomé ist zehn Jahre alt, sein Körper schwach und klein wie der eines 3-Jährigen und durch einen Buckel entstellt. Mit seinen verkrüppelten Füßen kann er kaum aufrecht gehen. Sein Leben ist im Spanien des 17. Jahrhunderts nicht einmal das Lächeln seines eigenen Vaters wert. Als Kutscher am Hof Karls des V. schämt der sich der "Missgeburt" und lässt den Sohn in einem Kämmerlein dahinvegetieren. Doch Bartolomé findet sich nicht mit seinem Schicksal ab. Glühend sehnt er sich nach Anerkennung durch die Geschwister und vor allem nach der Zuneigung des Vaters. Als er vom glanzvollen Leben eines zwergenhaften Sekretärs des Königs erfährt, überredet er Bruder und Schwester, ihn täglich in einem Wäschetrog versteckt zu einem alten Mönch zu tragen, der ihm Lesen und Schreiben beibringt. Seine Hoffnungen werden zunichte, als der Bruder als Bäckerlehrling das Vaterhaus verlässt. Bei dem Versuch, ohne ihn zum Schreibunterricht zu gelangen, gerät Bartolomé unter die Räder der königlichen Kutsche und erlebt, wie der eigene Vater ihn verleugnet und der 6-jährigen Infantin Margarita als "Schoßhündchen" ausliefert. Ein Martyrium im Hundekostüm beginnt für den Jungen, aus dem er sich durch Zielstrebigkeit befreien will. Andres, ein Gehilfe des berühmten Hofmalers Diego Velasquez, schminkt Bartolomé täglich ein Hundegesicht und gönnt ihm Verschnaufpausen im Atelier, die Bartolomé nutzt, um sein Maltalent unter Beweis zu stellen. Und so erreicht er das Unvorstellbare: er darf sich nicht nur zum Maler ausbilden lassen, sondern erringt die Liebe seines Vaters, die Bewunderung der ganzen Familie. Hatte Elisabeth Borton de Trevino in "Der Freund des Malers" das Gemälde "Juan der Pareja" von Velasquez zum Anlass genommen, den Weg eines schwarzen Sklaven in die Freiheit zu schildern, so verleiht die Autorin hier dem zwergenhaften Hofstaat in Velasquez "Las Meninas" ein historisch treffend geschildertes, erschreckendes Leben. Das Buch weckt tiefes Verständnis für die Not behinderter Kinder und macht allen Mut, deren Lebensweg holprig ist. *ag* Ines-Bianca Vogdt

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